Schiller, Ausschnitt, Nationaltheater Weimar
Leider muss der Philozirkel im Mai ausfallen.
Wir treffen uns (hoffentlich gesund) wieder am Do., 5. November 2020, 19.30 Uhr, im Mirgliederraum.

 

Wir beginnen mit einer allgemeinen Einführung in die Problemstellungen der Philosophie im Hinblick auf Schillers Kulturphilosophie des Spiels‘ (in seinen ‚Ästhetischen Briefen‘).

Bildleitende Verfahren steuern in wesentlichen Teilen unsere Kultur. Das Bilder-Spiel hat ein doppeltes Antlitz: Es steht einerseits in der Tradition der „ernsten Spiele“, des „serio ludere“, von Platon über Cusanus bis Schiller und darüber hinaus. Diese ‚Spiele‘ möchten die Paradoxie des Erkenntnisproblems gleichsam als ein ‚Mobile des Geistes‘ kreativ in sinnvolle Schwingungen setzen. Das andere Gesicht zeigen die Spiele als ‚Games‘ der Gegenwart. Sie suggerieren Autonomie des Ich  in einer digitalen Gefangenschaft des Geistes und erzeugen ‚Sucht‘ statt ‚Suche‘. Das „starke Spiel“ (Bataille) führt in eine souveräne Lebensführung. Das „schwache Spiel“ suggeriert eine auratische Erhöhung des Ichs als Unterwerfung unter eine Kommerzmaschine.

Kulturen haben je verschiedene Attitüden zu Spiel, Ritual und Vergegenwärtigung des Geistes im symbolischen Austausch der Erfahrung. Wir werden als Beispiele die  ‚Spiele‘ der Spätrenaissance und die Bildleitung im rituellen Spiel des „wilden Denkens“  archaischer Kulturen  heranziehen. In der Spielwelt des Internet scheinen archaische Muster des ‚Wilden Denkens’ wieder aufzutauchen.

 

Jeder ist herzlich eingeladen mit zu diskutieren. Die gelegentlich eingebrachten originalen Textausschnitte sollten die Lust nicht trüben.

Wir treffen uns im Winterhalbjahr jeweils an einem Donnerstag im Monat im Mitgliederraum. Die aktuellen Termine finden Sie hier...

Wir freuen uns auf ihre Mitarbeit!

 

Für den Philo-Zirkel:  Dr. Reinhart Schönsee