Platons Begriffe
Zur Wiederholung im Gespräch. 3.4./8.5 25. Sö.
I. Agathon (das Gute)
Sein und Geist sind jeweils dasselbe. (Parmenides: Denken und Seien sind Eins.) Agathon hat Dynamis und steht über dem Ousia (Wesen). (epekeina). Agathon ist Arche, ‚Anhypothesis‘ (Überbegrifflich). (3 = 1) Die drei dialektischen Schritte sind in ihm ‚Eines‘. (Tri-Unum). Arche (Ursprung) ist Selbstbewegung (der Seele) der ‚Ur-Einheiten‘ (Ousia: Wesenheit) und Stocheia (Was etwas ist: to de ti): Stoff.
Das stets Bewegliche (ohne Anfang) ist unsterblich. (‚Deus Absconditus‘). Die Dynamis ‚befiedert‘ (‚Phaidros‘) die Seele aus der Arché.
II. Dialektik
Gegensätze und Synthese durch den Logos. Diairese: Zerreißen; Analyse/Synthese: Dia-lektik: Zusammen-lesen.
Sein........Phos.........Geist
Oraton .............. Noeton Pistis............Episteme Eikasia ..............Dianoia
Methexis
Paschein (Leiden) .................... Tun ( Poein)
Vermögen zur Synthese
Begrenzt (Peras) ............... Unbegrenzt (Apeiron)
Wahr (weder wahr noch falsch. Weder Sein noch Nichtsein. Dazwischen -metaxy, folglich: Aporie. Lösungsunfähig)
Oraton: Was gesehen wird .............................. Noeton: gedacht, aber nicht gesehen.
Syzygien: (Zwei zusammengehörige Begriffe): Zwillinge in den Gegensätzen (Aoristos Dyas: ‚Unschärfe‘/ unbestimmte Zweiheit): Kreis hat immer Anteil an der Geraden. – ‚Eros‘ ist verbindender Gott mit Dionysos: Verbinder (Anziehungskraft) und Mischer (‚Weinkrug‘). Ziel ist die ‚Synagoge‘ (Zusammen-Gang) mit ‚PAN‘ (der All- Zusammenhalter: Kosmos/Weltseele). Zusammenführung als ‚Syn (h)oran‘): Zusammenschau.
Dreischritt: 1. Aitia......2. Bewirktes....3. Das dem Werden Dienende (Stocheia /Stoff)
Oder: 1. Ousia: Immer Sein. / 2.Werdendes. /3.Werden sollen (Ziel)./
4. Gewordenes (Ergebnis).
Bedingung: Die Hebammenkunst des Sokrates hebt aus der Schau des Agathon per Erinnerung (Mnemosyne) die Erkenntnis hervor. Mittel zu wissen ist der Syllogismos. Urbild und Abbild werden verbunden.
III: ‚Kategorien‘
Fließen, Werden, Ruhe: 10 Bewegungen; Ordnung nach Zahl: 10 = 1 + 0. Tetraktis: 4 = 10; 4 als Summe = 10. Die platonischen Körper mit Dreiecken = 4 Elemente. Plus 5 (Pentagondodekaeder: 12 5er-Flächen = Äther). Gleichseitige Dreiecke im Kreis sind vollkommene Figuren. Mischung aus Geraden und Ungeraden.
Hen, (das Eine ist die Gattung. Im Abgleich der Gegensätze des Vielen (‚pan‘). Die Aitia (Ursprung) wird gefunden über die Frage nach dem Schönen (Kallos), der Symmetrie und dem Logos als Wahrheitsstifter.
Problem der Stimme: Phone: Sie ist Materie. Ziel ist das Abzählen in harmonischer Reihe gemäß den Tonarten aus dem Chaos der Geräusche. Nur schöner Klang ist synthetisch (Tonleiter: Zusammenklänge: 2:1 / 3:2 /4:3).
Bilder (‚Eikones‘) im Gesprochenen leiten zu bildgebendem Denken, Allegorien. Tropen.
IV. Seele
Ist zuerst Sorge für sich selbst. (Epimeleia se auton.) Sie bewegt sich aus sich selbst und ist darum unsterblich. Sie hat Teil am Göttlichen. Gefordert wird Sophrosyne (Besonnenheit)
Heraklits Modell hat seinen Ursprung nach Platon in der Wiedergeburt: Der Tod der Götter ist das Leben der Menschen und umgekehrt. Wir kehren nie wieder in den gleichen Fluss, weil das Los der Lachesis uns jeweils neue Aufgaben stellt. (Die ‚ewige Wiederkehr des Gleichen‘ wäre der Tod des Kreislaufs.) Apoll stiftet mit Dionysos und den Musen durch das Licht (Sonne) und die Musik die Erleuchtung: (‚Ekphainestaton‘ Lampron): den schönsten Glanz. Ihr ‚Lebensfunke‘ wird entfacht durch den Anblick des Feuers (Phos), sie erhält Kraft zur ‚Wende‘. Immer aber ist zu bedenken, dass man die Geheimnisse der ‚Telete‘, der Einweihung in den Mysterien, nicht direkt ausspricht. Sokrates liebt darum die ‚ernsten Scherze‘ (spoudaious paitzen: ernsthaftes Kindespiel); er vergleicht auch die Dialektik mit einem Schachspiel.) Sie beherrscht die ‚Webekunst’ der Verknüpfung und Hüllenbildung (innen/ außen) für Physis (Natur) und Nous (Geist).
Jeder Mensch hat seinen ‚Daimon‘ (Schutzengel) und das Vermögen, das Wahre zu lieben. Dabei steht er zwischen Phobos (Furcht)(vor) und Eros (Sehnsucht) (nach) dem Göttlichen. Das Licht erhellt die ‚Geistesaugen‘ des Philosophen. Im ‚Enthusiasmus‘ des ‚Philosophischen Wahnsinns‘ (Mania) ‚schaut‘ er das Göttliche. Er ist eingeweiht in die Mysterien (Epopteia). Leistet die Katharsis (durch Henosis: Einssein und Kenosis: Leermachung des Selbst) für den Gott). - Platons esoterische Lehre bleibt ungeschrieben und wird nur mündlich den Würdigen mitgeteilt.- Der Durchbruch zum Glanz (Lampron) des Lichtes (Phos/ Sonne/ Apoll) nach ‚Oben‘ geschieht unter Schmerzen, ist plötzlich (exeifnes: wie der Blitz: Keraunos) und ist eine Wendung (Metabole) nach ‚oben‘. Wer nicht ‚rein‘ ist, wird geblendet und kehrt nach ‚unten‘ zu den Abbildern zurück.- Die ‚Weltseele‘ des ‚Timaios‘ und ihr Zusammenhang mit obigem fordert eine eigene Darstellung.