Planung der Diskussion im Philozirkel
Wir haben die Entwicklung der Kulturphilosophie unter dem Leitmotiv der„ Ernsten Spiele“ betrachtet: Von Platon übet Cusanus bis zu Schiller. Um eine gute begriffliche Grundlage zu haben, wurden die eurozentrischen Entwicklungen im Verlauf der Erkenntnistheorie an ausgewählten Texten entwickelt: „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“ (Hegel), Autonomie, Mündigkeit (Kant) und Ich-Identität. Von Schillers Utopie einer ästhetischen Anthropologie ausgehend, wollen wir unter Corona-Herausforderung im Wintersemester 2020 eines der drei Felder der Kulturphilosophie bearbeiten:
1. Wie können sich ‚System‘ und ‚Lebenswelt‘ (Habermas) in einem ‚organischen‘ Kreislauf zusammenschließen? Die Corona-Krise legt die Defizite offen.
2. Ziel: Ein ganzheitliches Verständnis des „Lebendigen“: Seine „Organisation“ verlangt die Einsicht: „die ganze Lebenstätigkeit verlangt eine Hülle.“ (Goethe: ,Bildung und Umbildung‘). Das Corona-Virus zerstört Leben im physiologischen Bereich. Die ‚Krise‘ legt den Organisationsmangel offen: Hüllen des Lebendigen werden global zerstört, emotional ‚verdünnt‘, geistig durch Mechanisierung zur Erstarrung gebracht.
3. Die Technisierung im Umgang mit der Natur (Massentierhaltung, Chemie statt Kreisläufe, Rodung und Flächenverbrauch ohne Nachhaltigkeit; Wasser, Luft, Erde als Güter der Ausbeutung; Ressourcen-Nutzung nach Gewinn ohne Rücksicht auf die Resonanzen der Natur. Diese kapitalorientierte Organisation fördert nachgewiesenermaßen des Virus-Risiko. (Sonia Sha)